turboTECHNIK: Turboausfälle durch Partikel im Öl – Teil 1

1000-970- 0030/0096/0112/0113 =                                            129248
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Schadensbild
Turboladerausfall nach kurzer Laufleistung (ca. 20.000 km) infolge
aufgeriebener Axiallager bei beiden Turboladern.

Ursache
Ältere Fahrzeuge mit Laufleistung über 150.000 km haben einen erhöhten inner-
motorischen Verschleiß. Laufen diese Fahrzeuge dann noch im Longlifeservice und
werden nicht mit Premiumkraftstoffen gefahren, bilden sich in der Motor-
entlüftung und dem Ölsystem Rückstände. Steigt der Motorinnendruck über 5 mbar an, läuft das Öl langsamer aus den Turbos wieder zurück. Durch die höhere Verweilzeit des Öls in den Lagerpaarungen der Turbolader wird es thermisch hochbelastet und neigt zum Verkoken. Die so entstandenen Ölkohlepartikel gelangen in den Ölkreislauf. Besonders betroffen ist der kleine Hochdrucklader. Nicht selten bricht hier die Welle.

Abhilfe

• Longlife Service beenden
• Ölservice mit Ölschlammspülung durchführen (ProTec P1001)
• Motorinnendruck mit der Schlauchwaage prüfen (Diagnosetool 299900), gegebenenfalls Motorentlüftung ersetzen
• Abgasgegendruck real mit Manometer messen

Bilderläuterungen

1. Verdichtereingänge verölt- hier stimmt der Motor-Innendruck nicht.
2. Veröltes Verdichterrad- das Öl wird durch die Turbos in die Brennräume transportiert, verbrannt und erzeugt Ruß.
3. Turbinenwelle (HD Lader), die Lagersitze sind ausgeschliffen. Das Turbinenrad streift an und bricht ab.