turboTECHNIK: Defektes Stellventil der Ölpumpe zerstört Turbo

Sachverhalt
Der Autofahrer reklamierte ca. 1.000 km nach dem Turbowechsel fehlende Leistung des Fahrzeuges im unteren Drehzahlbereich. Ein Auslesen der OBD ergab Ladedruckmangel des Hochdruckladers. Die Untersuchung der Lagerung wies einen Wellenbruch durch Öldruckmangel aus. Die analytische Untersuchung des Öldrucks ergab einen unregelmäßigen Öldruckabfall während des Regelzyklus des Stellventils der Ölpumpe. In diesem Fall lag ein elektronischer Fehler vor. Es gibt aber auch den Fall, wo das Stellventil korrekt arbeitet, der Öldruck aber infolge Verschmutzung des Ventils nicht korrekt aufgebaut wird. Das geschieht besonders oft, wenn die Fahrzeuge noch im Longlife Service laufen, aber älter als 3 Jahre sind, bzw. mehr als 150.000 km gefahren sind.

Abhilfe
Turbolader fallen nicht ohne Grund aus. Es ist wichtig nach der Ausfallursache zu suchen. Einfach die Turboeinheit zu tauschen, löst das vorhandene Problem am Fahrzeug nicht. Die Inspektion des Altteils, hätte in diesem Fall auf den Schmierungsmangel aufmerksam gemacht und die Fehlersuche auf den Ölkreiskauf fokussiert.

Bildbeschreibung

1. Das Stellventil mit den Kapillarbohrungen.
2. Das Stellventil in der Draufsicht, hier ist ein Sieb vorhanden, das aufgrund der feinen Gitterstruktur verstopfen kann.
3. Die turbinenseitige Lagerbuchse des Hochdruckladers. Infolge des Öldruckmangels überhitzte die Lagerstelle, es kam zum direkten Kontakt mit der Welle und zum Materialabtrag.
4. Die Turbinenwelle im Detail. Der rechte Lagersitz ist verbrannt und es sind Kontaktspuren zur Lagerbuchse nachweisbar. Durch die aufgeweitete Lagerpaarung streifte das Turbinenrad umlaufend am Gehäuse an und brach infolge der Bremswirkung ab.

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